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Ostern in Siebenbürgen
Mit dem Palmsonntag begann die „stille“ Karwoche, in der jeglicher Lärm vermieden werden sollte. In dieser Zeit fielen bereits die Vorbereitungen für das dreitägige Osterfest. Neben Waschen, Putzen, Backen und Kochen war besonders das „Gelfen“ (Färben) der Eier beliebt. In manchen Dörfern fertigte man auch sogenannte „geschriebene Eier“ in einem Wachs-Reservationsverfahren an.
Ein weiterer Brauch in einigen Gebieten war das Palmweidensetzen der Burschenschaft vors Haus des Pfarrers und vors Kirchentor. Auch dem Mädchen, das sie sich auserkoren hatten, setzten sie eine Palmweide vors Fenster. Als Dank erhielten sie von ihrer Liebsten ein Blumensträußchen für den Hut, das sie stolz beim Ostertanz trugen.
Der Hauptgottesdienst am Ostersonntag war gekennzeichnet durch das „Opfer“ (Umschreiten des Altars durch Pfarrer und Gemeinde im Uhrzeigersinn und Darbringen von Gaben). In vielen Orten zog die ganze Kirchengemeinde nach dem Gottesdienst zum Pfarrhof, wo der Kurator dem Pfarrer und seiner Frau ein gesegnetes Osterfest wünschte, worauf alle Kinder von der Pfarrfrau mit Gebäck beschenkt wurden.
Am Ostersonntag fand das wohlbekannte Ostergießen statt. Die Männer, Burschen und Buben gingen in streng abgegrenzten Gruppen von Gleichaltrigen zu den Frauen, Mägden und Schulmädchen um sie mit Wasser, Rosenwasser, Parfum oder ähnlichem zu bespritzen oder zu begießen. Als Lohn bekamen die Begießer eine stattliche Anzahl von Eiern, die Tage später beim „Eiertschoken“ verzehrt wurden.
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