Allgemeines | erste Entwicklungsphase | zweite Entwicklungsphase | dritte Entwicklungsphase | vierte Entwicklungsphase | Die „jungsächsische Tracht“
Vierte Entwicklungsphase
Anfang des 18.Jahrhunderts – mit dem erneuten Anschluß an das Haus Habsburg – begann die vierte Entwicklungsphase. Von der westlichen Mode erneut beeinflußt traten nun der weite, in der Taille eng gereihte Rock aus Wolltuch, Haarstoff oder Lüster zbd das enge Miederleibchen auf. Auch die rokokoartige Lechnitzer Sommertracht ist in dieser Zeit entstanden.
Einige der Kleidungsstücke der Bürgertracht wurde von den Bauern übernommen und bis heute bewahrt. Dazu zählen der dünne Bockelschleier und der kostbare Schmuck: Mit Spangengürtel, Bockelnadeln und Heftel, die in die Dörfer gelangten, nachdem die Städterinnen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts ihre Tracht aufgegeben hatten. Daher ist der kostbarste, über viele Generationen vererbte Schmuck in den umliegenden Dörfern bei Hermannstadt und Kronstadt zu finden.
So wie die siebenbürgisch-sächsischen Dorfmundarten unterscheiden sich auch die Trachten. Trotz gebietsweiser Unterschiede ist der gemeinsame Grundcharakter erhalten geblieben.
Durch die Tracht unterscheidet sich die Dorfgemeinschaft nach Stand und Alter – ein junges Mädchen kleidet sich anders als eine junge Frau und diese wieder anders als eine alte Frau.
Dies zeigt sich in der Farbe des Gewandes und im Aufputz, am deutlichsten aber an den Kopfbedeckungen.
Teilweise ging in manchen Gebieten, vor allem aufgrund des städtischen Einflusses, der bäuerliche Charakter der Tracht verloren. (Vor allem im Burzenland und in den Dörfern um Mediasch).