Bericht von Jürgen Stefani:
Für den 18.1.2020 war nach langer Zeit wieder einmal ein Faschingsumzug in Traun geplant, und auch die Siebenbürger „Ochsen“ hatten sich dafür angemeldet. Allerdings machte uns die Wettervorhersage bereits eine Woche vorher schon etwas Sorgen: „Schnee und Regen für Samstag“ wurde prophezeit.Dennoch mussten Vorbereitungen getroffen werden, Dietmar Lindert bügelte eigenhändig die ganzen Ochsentrachten, und bereitete für jeden einzelnen Teilnehmer eine vor, Johannes Teutsch brachte seinen Traktor, auf dem die Adjuvanten spielen sollten, in Schuss, Proviant und sonstige Kostüme wurden organisiert, und dan harrte man der Dinge die kommen sollten.
Und leider behielt die Wettervorhersage (vorerst) Recht: am Samstag Vormittag regnete es, teilweise sogar in leichten Schneefall übergehend.Dietmar Lindert sah sich daher bemüßigt eine Whats App Nachricht auszusenden, wonach wir bei starkem Regen nicht mitmachen würden. Das hätte einfach den teilweise historischen siebenbürgischen Faschingstrachten zu sehr zugesetzt, ganz abgesehen davon, dass wohl kaum Zuschauer gekommen wären, und die Umzugsteilnehmer auch keinen Spass gehabt hätten.
Aber der Wettergott muss wohl auch ein Karnevalist sein, denn gegen Mittag ließ der Regen nach, und es wurde – von einigen wenigen Tröpfchen abgesehen – ausreichend trocken, um das Ochsengespann vorzubereiten.Michael Gumpesberger und Karl-Heinz Hedrich kümmerten sich darum, dass die Tanzpuppen am Ende des Gespanns einsatzbereit waren, und die Musiker und Ochsen trudelten der Reihe nach ein.
Da die Jugend am Vortag einen größeren Auftritt in Wels hatte, konnten sie uns, mit Ausnahme von Daniel Gnad, beim Umzug nicht großartig unterstützen, und so kamen ein paar „Urgesteine“ wie Dominik Bokesch wieder mal zum Einsatz. Aber auch „Nachbarvater junior“ David Lindert sprang ein, und so waren die Ochsen bald komplett.
Da kam aber schon die nächste Hiobsbotschaft: Der Oldtimer Traktor von Johannes wollte nicht anspringen, eventuell war es ihm zu feucht. Nun ist so ein Traktor naturgemäß nicht leicht, und lässt sich nicht so einfach zum Anstarten anschieben. AUSSER man hat auf die Schnelle ein 10-köpfiges Ochsengespann zur Hand! Kurzerhand wurden die Ochsen vor den Trekker gespannt, dann wurde mit vereinter Kraft losgezogen, und siehe da – der Traktor sprang an!
Jetzt konnte es losgehen, die Adjuvanten nahmen am Traktor Anhänger Platz, und unter lautem Gemuhe liefen die Siebenbürger Ochsen am Aufstellungsplatz ein, wo die anderen Teilnehmer wohl durchaus beeindruckt von unserer bunten Truppe waren.
Kurz vor Start des Umzugs zogen dann noch mal einige graue Wolken auf!Wir machten uns schon Sorgen, dass doch noch ein Regenschauer kommen würde, aber der blieb zum Glück aus, und so wurden die Teilnehmer nur von innen nass, denn für genügend Elektrolyt Getränke war natürlich gesorgt. So ein Faschingsumzug ist ja durchaus eine sportliche Veranstaltung – wenn man nicht gerade als Adjuvant gemütlich auf dem Anhänger sitzen kann….
Der Zug setzte sich dann über die Schulstrasse in Bewegung, und es waren auch durchaus einige Zuschauer gekommen. Über die Linzerstrasse ging es zur Kreuzung mit der Roithnerstrasse, die von der Polizei abgesperrt wurde. So konnten wir uns zum Gaudium des Publikums eine Ehrenrunde auf der Kreuzung erlauben – wann kann man das schon mal machen, außer im Fasching!
Am Madlschenterplatz wurden die teilnehmenden Gruppen dann vorgestellt, wobei einige Zuseher durchaus überrascht waren, dass unsere große Truppe direkt aus Traun kam.Denn die meisten anderen größeren Gruppen waren ja extra angereist, wir bekamen zum Beispiel auch gleich eine Einladung von den Vorchdorfern für ihren Umzug. Schließlich ging es dann zum Endspurt Richtung Spinnerei , wo dann unsere Musiker von Trachtenkapelle und Adjuvanten noch ein paar Stückerl aufspielten. Alles in allem war es eine sehr lustige, und zum Glück -zumindest von oben- trockene Veranstaltung, die dann anschließend noch im ev. Pfarrheim auf dem Tanzboden einen gemütlichen Abschluss fand. Bei Faschingskrapfen, Würsteln und ein paar Gläschen ließen die Narren von der Nachbarschaft, den Adjuvanten und der Trachtenkapelle den Nachmittag ausklingen. Nochmal einen narrisch großen Dank an alle Teilnehmer, mögen auch zukünftige Karnevalsveranstaltungen unter einem ähnlich guten Stern stehen!
Bericht von Jürgen Stefani
Fotos: Max Buttinger