27. März 2015, Vaduz, 17h – Das österreichische Fußball Nationalteam steht vor dem wichtigen Qualifikationsmatch gegen Fußball Gigant Liechtenstein unter Hochspannung.

27.März 2015, St,Gilgen , 18h – Das siebenbürgische Volkstanzteam Traun trifft relativ entspannt in der Jugendherberge St.Gilgen am Wolfgangsee zum 2 ½  tägigen „Trainingslager“ ein.

Natürlich befinden sich auch unter den Trauner Sachsen einige Fußballfans, teilweise eigens mit Österreich Trikots angereist, und so wird außer dem Rasen gleich einmal der Fernsehempfang in der Jugendherberge getestet. Resultat: es gibt keinen Grund zur Beanstandung!

Teamchef Lindert kann aufatmen, die Gefahr einer vorzeitigen Abreise des Nationalteam Fanclubs ist gebannt. Lindert geht jetzt auf volles Risiko: Er setzt bereits vor Anpfiff des Matches ein Tanz-Sondertraining an. Die weibliche Tänzerfraktion geht der Aufforderung bereitwillig nach, aber die „Ultras“ sind nicht und nicht zu einer Teilnahme am tänzerischen Aufwärmtraining zu bewegen. Lindert muss die Konsequenzen ziehen, und lässt die Hardcore Fußballfans auf der Bank sitzen – und zwar vor dem Fernseher.

Der Rest der Truppe wagt sich aufs Parkett an einen neuen Gegner, der aufgrund fehlender Erfahrungswerte nur schwer einzuschätzen ist: Die „SOLSÄTER POLKA“!

Diesen Tanz zu erlernen ist eines der Ziele des diesjährigen Tanzseminars, und so macht man sich bereits am Freitag daran, die Grundschritte zu erarbeiten. Erst nach über einer Stunde pfeift Lindert zur Halbzeitpause. Zu dem Zeitpunkt hat das österreichische Fußballteam bereits die halbe Miete mit einer unangefochtenen Führung erspielt.

Und während die Fußballer schon nach erfolgreichen 90 Minuten in die Kabine dürfen, machen die Tänzer noch munter weiter bis beinahe 23h. Aber dann darf auch die Alte Jugend den 5:0 Sieg von Österreich, aber vor allem auch den Geburtstag von Elfi Rabhansl feiern, die uns netterweise für diesen Anreiseabend mit einem leckeren Buffet verköstigt, unterstützt durch feinste Backwaren aus dem Hause Hofmann. Unter den Leckereien auch ein extra von Familie Engler für diesen Anlass gegrillter Braten, der uns – ausgekühlt und fein tranchiert- Energie für den restlichen Abend liefert.

Denn schließlich hat DJane Claudia ja wieder ihre bewährte Musiksammlung im Gepäck, zu der heftig das Tanzbein geschwungen werden darf.

Besondere optische Augenweide dabei- der sexy Disco-Trainingsanzug von Gernot „Travolta“ Lindert, der frivole Einblicke auf seinen jahrelang gepflegten Waschbär Bauch liefert. Die eine oder andere Damen dürfte wohl süß von diesem prachtvollen Anblick geträumt haben, bevor sie am nächsten Tag eher unsanft gegen 6h geweckt wurde.

Denn mit uns in der Herberge befanden sich auch 2 Busse voller Teenie-Hip-Hop Tänzerinnen, die schon zu früher Stunde einen Auftritt in der Nähe hatten, und daher bereits ab 6 Uhr unter aufgeregtem Gekreische ähnlich einer durchgeknallten Hühnerschar durch die Gänge tollten. Na ja, wenigstens fand man sich dann deswegen schon bald zum Frühstück – für manche eine Kopfschmerz Tablette und ein Kaffee- ein, nach welchem sich die Hip-Hop Girls zu unserem großen Bedauern wieder auf die Reise machten.

Aber für uns ging es jetzt erst richtig los! Sportlich adjustiert fanden wir uns im Proberaum ein, wo uns eine etwas verwunderte Hedda Mozorits im luftigen Turniertanz Outfit samt glänzenden hochhackigen Stöckelschuhen erwartete. „Ich hab geglaubt, das ist ein Tanzseminar?!?“

Wir freuten uns natürlich sehr, dass unsere liebe Hedda extra erstmalig (!) den weiten Weg aus Wien auf sich genommen hatte, aber scheinbar hatte ihr keiner gesagt, dass zwischen „Dancing Stars“ und einem Siebenbürger Tanzwochenende ein kleiner aber feiner Unterschied bestand. Lobende Anerkennung gebührt Hedda aber dafür, dass sie das ganze Tanzwochenende in diesen Stöckelschuhen bestritt, eine Leistung die dem Schreiber dieser Zeilen eher schwer gefallen wäre. Aber mal sehen, was nächstes Jahr noch möglich ist.

Jedenfalls gingen wir nun im Schweiße unseres Angesichts daran die neue Solsäter Polka, sowie natürlich auch viele altbekannte Tänze zu üben. Ebenfalls als Debütant war dieses Jahr Georg Manchen samt Familie dabei, aber während Hedda ja schon Tanzerfahrung hatte, waren für Georg die meisten Tänze Neuland. Dafür schlug er sich aber wacker, wahrscheinlich weil ihm sein mitgereistes Töchterlein Lena und die anderen Mädels von der Kindertanzgruppe kleine Tipps gaben.

Während die Tänzer die Schuhsohlen strapazierten, machten sich die mitgereisten „Nicht-Tänzer“ ans Erkunden des schönen Wolfgangsees. An diesem Samstag zeigte der Frühling wirklich schon was er konnte, und so machten sich Gabi Kopes, Hermann Kopes, Stefan Gnad und die ebenfalls zum ersten Mal mitgereiste Heidi Stefani auf zu einer Bootsfahrt über den malerischen Wolfgangsee. Zuvor kaufte Gabi noch am St.Gilgener Wochenmarkt, ob des bevorstehenden Palmsonntags, alle verfügbaren Palmbuschen auf, und brachte sie uns in den Proberaum. Wahrscheinlich war uns auch deswegen der Segen von oben für das Seminar gewiss!

Und so nahte ohne gröbere Misstöne – aber die gibt es bei unserem Musiker Mischi Engler ja ohnehin nie- der zweite Abend. Da naturgemäß nach der intensiven Tanzerei die Beine abends schon etwas schwerer sind, hatte Misch auch dieses Jahr seine Liedersammlung mitgebracht, und wir stimmten so manches frohes Liedlein an.

Als besondere Delikatesse gab Hedda ihr schon fast traditionelles „Pipihenderl“ zum Besten. Bei der Gelegenheit kamen wir auch darauf, dass es in manchen siebenbürgischen Familien Lieder gibt, die andere irgendwie mit dieser Familie verbinden. So wurde zu später Stunde das Projekt „Sippensong“ geboren, mit dem Auftrag an einige (aber INSBESONDERE an Mario Dörr!!)  in nächster Zeit einmal das für ihre Familie typische Lied darzubieten. Man darf gespannt sein!

Bald war der Palmsonntag angebrochen, und da Dietmar uns trotz der bevorstehenden Sommerzeit Umstellung keine zusätzliche Stunde Schlaf gönnen wollte, hieß es die restlichen Nachtstunden zum Regenerieren zu nutzen, denn auch ohne Hip Hop Tänzer hieß es am Sonntag wieder bald aufstehen. Es wurde noch von 9 bis fast 12h getanzt, schließlich war extra noch Susi Gumpesberger für die paar Stunden zu uns gestoßen.

Dieter Hofmann schoss dann noch ein Gruppenfoto vor der tollen Wolfgangsee Kulisse, und

den Abschluss machte dann zu Mittag das mittlerweile schon traditionelle Wiener Schnitzel. Erschöpft, aber wieder um eine lustige Erfahrung reicher, machte sich dann der große Tross von gut 38 Personen am 29.3. wieder auf den Weg nach Hause.

Ein herzlicher Dank gilt allen Tänzern für den Einsatz, aber insbesondere Nachbarvater Lindert für Organisation und Durchführung des Tanzseminars, sowie Michael Engler –unterstützt von Helga König – für die musikalische Untermalung. Es war wieder ein anstrengendes aber sehr nettes Wochenende, und ich glaube St. Gilgen hat uns nicht zum letzten mal gesehen!

Fotos zur Veranstaltung find sich auf unserer Flickr-Seite

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