Aller guten Dinge sind Drei – Drei Tage, Dreidans und Dreigespann
Mitte März – normalerweise erwacht das idyllische St.Gilgen am Wolfgangsee um diese Zeit langsam aus dem Winterschlaf. Dieses Jahr empfing jedoch ein veritables Schneegestöber die Anreisenden der Alten Jugend, die sich zum alljährlichen dreitägigen Tanzseminar einfanden. Man war allerdings auch froh, dass man nicht für Ungarn geplant hatte, denn dort steckten zur gleichen Zeit hunderte Autos im Schneegestöber auf der Autobahn fest.
So schlimm war es dann in St.Gilgen nicht, und die Aussicht auf verschneite Berggipfel hatte durchaus auch etwas Romantisches. Am Anreisetage, Freitag dem 15.3.2013, lud uns netterweise Johann Roth anläßlich seines Geburtstags zu einer zünftigen Jause ein. Im Partykeller des Jugendgästehauses schlugen wir uns daher zur Einstimmung auf ein tanzintensives Wochenende gleich mal die Bäuche voll. Und auch das eine oder andere Gläschen „Visinata Sparkling“, mit aus dem Hause Roth zur Verfügung gestelltem Weichsellikör , wurde verkostet, denn schließlich hatten wir uns für den ersten Tag eher auf einen gemütlichen Abend eingestellt.
Aber es kam anders! Denn Impresario Dietmar Lindert ersuchte um „Nur 20 Minuten zum kurzen Einstudieren eines neuen Tanzes!“ – aus den 20 Minuten wurden dann allerdings 120 Minuten! Na ja, ein Einser mehr sieht auf dem Papier nicht nach viel aus, die Auswirkung auf die Kondition der Tanzenden war jedoch etwas intensiver. Denn der schwedische „Dreidans“ wollte am späten Abend nicht mehr so richtig in die auch nicht mehr voll aufnahmefähigen Köpfe der Seminarteilnehmer. So beschloss man dann, den Tanz am nächsten Tag zu perfektionieren, und wanderte wieder in die Kellerbar. Diese leerte sich dann aber relativ schnell, scheinbar war das Abendprogramm für einige dann doch zu sportlich. Der harte Kern hielt jedoch noch etwas aus, und schloss Bekanntschaft mit einigen Mitgliedern der ebenfalls anwesenden Blasmusikkapelle aus Vilshofen in Bayern. Die Jungs beschlossen dann zu späterer Stunde, uns noch eine Blechblasdarbietung vorzuführen. Allerdings fand dies nicht bei allen Schlafenden der Herberge viel Anklang, und die Vilshofener Gruppenleiterin beendete die – durchaus ansprechende – Darbietung dann relativ rasch ziemlich unwirsch. Wenn die Dame bei uns Mitglied wäre, würde wohl eine andere Disziplin herrschen!
Jedenfalls fand man sich am Samstag Morgen unbeirrt ein, um sich weiter diesem verflixten, skandivanischen Dreidans zu widmen. Aber irgendwie war der Wurm drinnen! War es eine geistige Blockade, mangelnde Frische zur Morgenstunde, oder was auch immer – es klappte nicht richtig. Nach eingehendem Videostudium (YouTube sei Dank) und einigen leichten Abänderungen, schafften wir es aber dann doch noch bis zum Mittagessen den Tanz einigermaßen vernünftig einzustudieren.
Am Nachmittage folgte dann noch ein neuer Tanz, das „Tamseler Dreigespann“, den uns Familie Gumpesberger zeigte. Obwohl auch nicht ganz einfach, ging dieser, vielleicht weil wir mittlerweile schon „eingetanzt“ waren, etwas leichter von der Hand bzw. vom Fuss. Und so konnten wir dann auch das Standardrepertoire vertiefen.
Am Samstag Nachmittag besuchten uns dann noch Landesobmann Manfred Schuller und Gattin, die auch fleißig das Tanzbein schwangen. Und da ging es dann teilweise richtig sportlich zu, besonders als es zur „Wunschparade“ ging, wo sich jedes Paar einen Tanz aussuchen durfte. Denn nicht jeder wünschte sich gemäßigte Tänze wie Sauerländer oder Marschier Bayrisch, nein, auch selten Getanztes wie der „Ansager“ wurden mal wieder aus der Schatzkiste gekramt. Die Abendgestaltung endete am Samstag dann etwas früher, weil nach dem anstrengenden Programm doch der eine oder andere über etwas Entspannung recht froh war. Schließlich wurden ja am Sonntag vormittag noch einmal die neuen Tänze wiederholt, und einige andere vertieft, bis wir uns dann ein letztes mal beim Mittagessen so richtig klassisch mit einem Wiener Schnitzel stärken durften. An dieser Stelle auch noch einmal Kompliment an die Küche des Jugendgästehauses, die immer etwas Leckers auf den Tisch brachte. Aber auch Dank an alle Kuchenbäckerinnen, die uns mit Süßem verwöhnten, sowie an unsere Barkeeper Hannes, Gernot und Hermann, die sowohl für Nachschub, als auch für Ordnung sorgten, und somit zu einem rundum gelungenen Tanzwochenende beitrugen. Allerdings gebührt besonderer Dank unserem Nachbarvater Dietmar Lindert, der nicht nur im Vorfeld immer für perfekte Organisation sorgt, sondern sich dann auch ein ganzes Wochenende darum bemüht, dass auch weniger begnadete Tänzer am Schluss fast schon als „Dancing Stars“ nach Hause fahren.