Das Tanzseminar der Alten Jugend in St.Gilgen ist mittlerweile bereits zur Tradition geworden, und so fand sich von 7.3. – 9.3.2014 die siebenbürgische Karawane wieder am schönen Wolfgangsee ein. War 2013 noch dichter Schneefall angesagt, so lachte heuer aufgrund des frühen Frühlingseinfalls die liebe Sonne vom Himmel.
Am Anreisetag 7.3. sorgte Ingrid Engler mit einem üppigen Buffet für das leibliche Wohl der Tänzer, denn schließlich standen ja anstrengende Tage bevor. Schon der Eröffnungsabend zeigte, dass es sich bei der Alten Jugend wirklich um eine Tanzgruppe handelt, denn ein paar Volkstänze wurden gleich angerissen. Anschließend wurde zu den Klängen von DJane Claudia Harrer zu beliebten Gassenhauern und Schlagern heftig das Tanzbein geschwungen. So mancher bewegte sich „Atemlos durch die Nacht“ bei dieser „Fiesta Mexicana“, weil die Musiker aus der Konserve „A Liad für di“ sangen.
Am nächsten Morgen ging es dann aber gleich los mit Vertiefung des Repertoires. Zuerst lernten wir einmal als neuen Tanz die „Mühlenpolka“. Glich sie anfangs noch eher einer Mühenpolka, wurde sie bis zum Ende des Seminars durch gefühlte 87 Wiederholungen immer besser einstudiert. Ansonsten wähnte sich so mancher in Schweden, schließlich wurden „Schwedenwalzer“, „Schwedentanz“, „Schwedische Maskerade“, „Schwedisch Schottisch“ sowie der aus Schweden stammende „Dreidans“ einstudiert. Gute 8 Stunden wurde am Samstag geprobt, nur unterbrochen zum Essen fassen. Und nach dem Abendessen gab es für die ganz Eifrigen noch „Wunschkonzert“, bei dem man sich beliebte Volkstänze zum Auffrischen wünschen durfte.
So mancher fragte nach diesem Marathonprogramm besorgt bei unserem Akkordeonvirtuosen Michael Engler nach, ob er denn eh keine Krämpfe oder ähnliches in den Fingern hatte. “Das nicht, aber schwarz sind sie!“ kam es von Misch zurück, der uns zeigte wie das Instrument nach dem stundenlangen Spielen tatsächlich seine Finger schwarz gefärbt hatte!
Aufgrund doch leichter Erschöpfung der Tanztruppe war für das Abendprogramm nicht mit allzu heftigem Tanzaufkommen zu rechnen. Aber Misch hatte auch dafür vorgesorgt! In kluger Voraussicht hatte er Mappen mit Liedtexten wohlbekannter Musikstücke mitgenommen, die von Johannes Teutsch ans Volk verteilt wurden.
Nach etwas Ölen der Stimmbänder mit Zirbenschnaps und ähnlichen isotonischen Getränken zeigte die Alte Jugend dann, dass sie nicht nur tanzen sondern auch singen (zumindest laut) kann. Es entwickelte sich dann so eine Eigendynamik, dass auch Lieder aus längst vergessen geglaubten Zeiten hervorgeholt wurden, die gar nicht in der umfangreichen Englerschen Liedmappe enthalten waren. Für Misch aber kein Problem – kurz hören was die Meute anstimmte, und schon konnte er mit dem Akkordeon die Begleitung dazuspielen. Am Ende des Abends konnte Misch dann wirklich sagen:
„Ihr sangt Gilden!“
Zum Frühstück am nächsten Morgen kam manch einer dann etwas später, aber zu Beginn des Tanztrainings waren alle wieder da. Noch einmal ließ Vortänzer Dietmar Lindert die eingelernten Tänze wiederholen und vertiefen, und anschließend war wieder Wunschkonzert angesagt. Dabei kamen dann einige Tänze zu Tage, bei denen selbst unser sattelfester Impresario Dietmar kurz überlegen mußte, wie diese denn gingen. Aber mit Familie Hofmann und Familie König waren ja auch andere Tanzprofis anwesend, die uns mit der „Dörfler Masur“ und dem „Kikeriki“ ebenfalls neue Tänze zeigten.
Alles in allem war es wieder ein sehr erfolgreiches Tanzseminar an dem teilweise bis zu 13 Paare mitwirkten, ergänzt noch um unsere guten Begleitgeister und einige Kinder. Ein besonderer Dank gebührt wieder Dietmar Lindert für die Organisation und Tanzleitung, und unserem Musiker Michael Engler für den unermüdlichen Einsatz am Akkordeon. Danke aber natürlich auch an alle Mitwirkenden, die in irgendeiner Art und Weise zum Gelingen des Seminars beigetragen haben, sei es durch Tanzleistung, Verpflegung oder Organisation! Mit einem Team wie diesem kann man sich bereits auf das Tanzseminar 2015 freuen!
Bericht von Jürgen Stefani – Fotos Dieter Hofmann