AlteJugendTanzseminar2016

Auch 2016 hieß es für die Alte Jugend –Auf zum Tanzseminar nach St. Gilgen!

Der Herbergsvater machte wieder mal große Augen, was wir für 1 Wochenende an Proviant mitschleppten, aber es ließ sich dann doch alles unterbringen. Schließlich waren wir heuer auch etwas früher dran, nämlich von 11.-13.3., sodass die natürliche Außenkühlung sehr energiesparend funktionierte. Wobei manche Sachen gar nicht die Chance hatten, lange gekühlt zu werden, der Eierlikör als wichtiger Proteinlieferant war zum Beispiel schon um 20h Geschichte. Immerhin stand ja Ostern bevor, dem musste man natürlich Tribut zollen.

Eigentlich wollten wir ja am Freitagabend mit dem Essen auf die vorangekündigten Schullers warten, die uns wieder einmal die Ehre ihres Besuches gaben. Da aber einige schon knapp vor dem Verhungern waren, stürzten wir uns schon vor dem Eintreffen des Verbandsobmanns samt Gattin auf das Buffet – man kann sich ja nicht nur von Eierlikör ernähren. Manfred und Ingrid trafen aber auch bald ein, und brachten dem darbenden Volk eine schöne Käseplatte mit, nochmal herzlichen Dank dafür. Und vor allem einen großen Dank für die vielen Kilometer, die die beiden im Jahr – oft spät nachts – abspulen, um bei unseren Veranstaltungen dabei zu sein.

Nach dem Essen wurde dann gleich mal geprobt, wobei das Aufnahmepotential für neue Tänze vielleicht schon etwas eingeschränkt war, weshalb wir Bewährtes wiederholten. Die Zufuhr von Flüssigproteinen – Weizen- bzw. Hopfensmoothies und diverse Fruchtelixire -brachte alsbald die verlorene Energie zurück, sodass wir dann noch zu DJane Claudia Harrers „St. Gilgen Megamix“ das Tanzbein schwingen konnten.

Damit es nicht zu einer allzu „schwaren Partie“ ausuferte, machten sich manche auch für unsere Verhältnisse etwas früher auf den Weg ins Schlafgemach. So geschehen bei Nachbarmutter Irene Kastner, deren beide Zimmerkolleginnen ca. eineinhalb Stunden später so ca. nach 2 Uhr morgens vor lauter Übermut aufs zusperren vergaßen. Groß war die Überraschung, als Irene nach 6 h morgens als erste im Zimmer die Augen aufschlug – ein völlig fremder Mann saß in ihrer Kemenate am Fußende des Bettes! Auf die Frage, ob er denn wisse, dass dies nicht sein Zimmer sei, meinte er schließlich nur „Eh klar!“ Als ihn Irene dann schon etwas unwirsch ersuchte, sich über die Häuser zu hauen, kommentierte er das mit einem lässigen „Heast, entspann di!“, zog aber schließlich ohne weiteres Aufhebens von dannen. Der Typ bewohnte laut Auskunft der Rezeption vermutlich dasselbe Zimmer, nur einen Stock höher, und hat sich nach einer offensichtlich durchzechten Nacht wohl nicht mehr zurechtgefunden!

 

Na jedenfalls ging es dann am Samstagmorgen um 9h weiter mit dem Tanzprogramm. Die Nichttänzer brachen zu einem Wellness-Tag auf, die Tänzer hatten eher das Gegenteil vor sich. Vor allem die Männer kamen diesmal richtig dran, da doch um einiges mehr Damen als Herren dabei waren, sodass die Burschen viele Tänze mehrfach tanzen mussten. Gut für die Übung, schlecht für die Ausdauer. Aber zum Glück hatten wir ja oben erwähnte Hopfensmoothies etc. dabei. Dennoch war die körperliche Belastung für Muskeln und Gelenke nicht ohne, Johannes Teutsch schwitzte an dem Wochenende dann auch gut 20 Leibchen durch.

Aufwändigere Tänze wie Jämtspolska, Paradieswalzer oder der Hetlinger Bandriter wurden neu einstudiert, abwechselnd mit simpleren (zumindest auf dem Papier) Sachen wie dem „Bumerang“, „Hans bleib da“ oder „Druck na zua“. Letztere werden ja für das Volkstanzfest der Siebenbürger Jugend Traun am 9. April anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums benötigt und für deren Einstudierung danken wir Michael und Susi Gumpesberger. Bei den vielen neuen Tänzen kam es dann auch schon mal vor, dass Misch die Jämtspolska spielte und wir den Paradieswalzer dazu tanzten, bis kurz vor Schluss Dietmar bemerkte „Moment mal, da stimmt jetzt aber etwas nicht!“ So flexibel ist die Alte Jugend inzwischen, dass sie manche Tänze durchaus zu anderen Melodien tanzen kann!

Nach anstrengenden Stunden des Probens wurde des Abends in inzwischen bewährter Manier dem Singen der Vorzug gegeben. Heuer waren mit Karin und der extra aus Deutschland angereisten Johanna zwei Damen – sozusagen Fans – mit dabei, die vielleicht anfangs aufgrund des stimmlichen Crescendos etwas überrascht waren, aber schon bald aus voller Kehle mitsangen. Begleitet wurden wir am Akkordeon abermals von Michael Engler, der wieder seine Liedermappen zur Verfügung stellte. Geschätzt kam Misch am Samstag mit der Tanzbegleitung wohl auf gut 11 Stunden Akkordeon Spiel, was durchaus auch schon eine körperliche Anstrengung darstellt!

Nichtsdestotrotz stand er am Sonntag aber wieder Instrument bei Fuß und wir konnten uns der Vertiefung des Tanzrepertoires widmen. Auch ein „Wunschkonzert“ gab es wieder, wo schon länger nicht mehr geübte Tänze aufgefrischt wurden.

Mit dem schon traditionellen Wiener Schnitzel zum Mittagessen fand das Tanzseminar 2016 seinen kulinarischen Abschluss. Dann hieß es noch Zusammenräumen, wobei aufgrund des morgendlichen Einsatzes von Heinzelmännchen Hannes Gandler die gröbsten Überbleibsel täglich beseitigt worden waren. Aber es blieb ja auch noch einiges an Verpflegung über, denn trotz größten Bemühungen hatten wir es nicht geschafft neben der Brettljause auch noch die gefühlten mitgebrachten 15 Kuchen zu verputzen. Interessant wäre ja einmal die Kalorienbilanz zwischen durch Tanzen verbrauchten Kalorien und der wieder zugeführten Jausenmenge an so einem Wochenende.

Positiv fiel auf jeden Fall die tänzerische Bilanz aus, das Tanzseminar ist immer wieder ein wichtiger Baustein zum Erlernen und Vertiefen unseres Tanzfundus, der wohl durch normale Proben allein nicht solche Resultate bringen würde. Ein Dank für die Organisation und das Einstudieren der Tänze (sowie die nötige Geduld dabei) gebührt natürlich wieder Nachbarvater Dietmar Lindert. Super ist aber auch immer wieder, dass sich genügend Tänzer oder auch sonstige Unterstützer ein Wochenende frei nehmen, an dem es zwar nicht geruhsam oder entspannend zugeht, an dem aber neben dem intensiven Tanztraining auch der Spaß nicht zu kurz kommt!

 

Mag. Jürgen Stefani

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