Nach langen Vorbereitungen und schweißtreibenden Proben war es für die Siebenbürger Jugend Traun am 9. Juli endlich soweit: die Reise nach Schweden konnte angetreten werden. Eine Volkstanzgruppe aus Mittelschweden, Östersund hatte die Jugendgruppe im Jahr 1991 eine Woche lang besucht und schwedische Kultur nach Österreich gebracht. Nun war es daran, den Gegenbesuch abzustatten und siebenbürgisch/österreichisches Brauchtum nach Schweden zu exportieren. Begleitet wurde die Jugendgruppe von der Siebenbürgischen Trachtenkapelle Traun, die das Tanz-Programm durch musikalische Darbietungen verschiedener Art bereicherte.

Nach insgesamt 28stündiger Anreise war Östersund am Samstagnachmittag erreicht. Man begrüßte sich herzlich und wurde den Quartiereltern zugeteilt. Der Sonntag begann mit strahlendem Sonnenschein und mit dem Kirchgang in Lockne. Auf dem Pfarrplatz erfolgte dann auch der erste Auftritt der Tanzgruppe und der Musikkapelle. Bereits am frühen Nachmittag war Programm im Freilichtmuseum angesagt, um siebenbürgische Tänze und österreichische Musik zu präsentieren. Als Belohnung luden die Schweden zu einem typischen Gericht der Schwedenplatte, ein.

Am späten Montagvormittag empfing der Bürgermeister von Östersund die Reisegruppe und lud sie zu einem kulinarischen Hochgenuß ein: Rentierfleisch. Der Nachmittag gehörte den Kauflustigen und den Entdeckern, denn man zerstreute sich in der Fußgängerzone von Östersund. Am Abend wurde gefischt. Aufs Beste von den Gastfamilien dafür ausgerüstet (Fischerhose, Gummistiefel, Angelrute, …), versuchte der Großteil der Österreicher am Flußufer der typisch schwedischen, naturbelassenen und karg besiedelten Landschaft ihr Glück, während der restliche Teil beim Wandern Einsicht in Fauna und Flora gewann. Vorausahnend waren Würste für das anschließende Lagerfeuer mitgenommen worden, da die Fischausbeute gleich null war. Das Programm sah am Dienstag einen Auftritt im Spital und in der Fußgängerzone von Öster- sund vor. Überschattet wurden die Darbietungen von Wind, fallenden Temperaturen und Regen. So fiel der geplante Ausflug am Mittwoch im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Bei strömendem Regen und 10 Grad Celsius wurden keltische Wandmalereien. eine Komponisten-Wohnstätte u.a. besucht. Der Abschlußabend entschädigte die Gäste jedoch mit gutem Essen, gemeinsamen Tänzen, Musik und Unterhaltung. Die Siebenbürger Jugend hatte zur Überraschung der schwedischen Freunde neben bereits gewohnten siebenbürgischen Tänzen auch eine Sondereinlage einstudiert: In einem lustigen Kurzsketch zeigten sie in Lederhose und Dirndlkleid den Zillertaler-Hochzeitstanz.

Am Donnerstag hieß es dann Abschied nehmen von den Östersundern. Ihre Gastfreundschaft und die herzliche Art. den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. wird der Siebenbürger Jugend immer in Erinnerung bleiben. Ebenso die Eindrücke der scheinbar noch unberührten Naturlandschaften von Wäldern und Seen.

Die Reise war jedoch noch nicht ganz beendet. In Stockholm wurde genächtigt, und der nächste Tag wurde ausschließlich der Entdeckung dieser sagenhaft schönen Stadt gewidmet. Mit einer Nachtfahrt erreichte der Bus am Samstag dann Berlin, die ehemals geteilte Stadt. Gegenwartsgeschichte begegnet einem an jeder Ecke. Während einer Stadtführung wurden neben historischen Gebäuden auch menschliche Schicksale aus der leidgeprüften Stadt der Reisegruppe nähergebracht. Dank der Hilfe der Berliner Reisegruppe der Landsmannschaft konnte ein geeignetes Lokal für den Abschlußabend gefunden werden. Bei Musik und Tanz wurde auf die gute und ohne Zwischenfälle verlaufende Reise angestoßen und gefeiert. Montag in der Früh verließ die Reisegesellschaft Berlin und streifte nur ganz kurz bei der Heimreise die Schloßkirche in Wittenberg.

An dieser Stelle sei allen ein recht herzliches Dankeschön ausgesprochen. die bei der Organisation vor und während der Reise halfen und somit beitrugen, daß diese Fahrt unvergeßliche Eindrücke hinterließ.

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