Bericht von Nachbarmutter Irene Kastner

 

Die „Lustigen Adjuvanten“ wurden am 5. Oktober 2004 gegründet – den 15. Geburtstag feierten sie mit der Fahrt zum 29. Sachsentreffen in Siebenbürgen, welches vom 20.-22. September in Bistritz stattfand.

Am Donnerstag, 19. September fuhr der Bus um 18 Uhr vom Parkplatz bei der evangelischen Kirche in Traun ab. Ab Bord die „üblichen Verdächtigen“ – soll heißen „Die Lustigen Adjuvanten“, außerdem Mitglieder der Siebenbürger Jugend Traun, der „Alten Jugend“, der Nachbarschaft sowie der dazugehörige „Fanclub“ (darunter Bundesobmann Kons. Manfred Schuller und Gattin Frauen- und Kulturreferentin Ingrid Schuller sowie als Ersttäter Gemeinderat Rudi Bachmaier mit Gattin Lieselotte)

Bei der Anreise legten wir gleich in Stadt Haag einen ersten Stopp ein, um in der Remise des Busunternehmens den Skiträger zu montieren – sonst wäre die Fahrt angesichts des doch recht umfangreichen Gepäcks (Musikinstrumente, Trachtenschachteln,…) sehr, sehr beengt und äußerst unbequem geworden.

Nach einer Nachtfahrt kamen wir ca. zu Mittag in Bistritz an. Nach dem Bezug der Zimmer machten das Zentrum (nur 10 Minuten Fußweg entfernt) unsicher! Herrlich erfrischend schmeckte das erste Bier vom Fass in einem der vielen Schanigärten in der Fußgängerzone. Abends war für uns im „Alten Keller“ (Crama Vecce“) reserviert und nach dem Abendessen erkundeten wir das Nachtleben – im Festzelt sorgte das „Trio Saxones“ für Stimmung und wir sahen viele bekannte Gesichter.

Am Samstag war für uns der wichtigste Tag des Treffens mit Gottesdienst, Umzug und Kulturprogramm. Die Bistritzer Kirche wird derzeit renoviert und bot daher viel weniger Platz als sonst. Zudem zog es fürchterlich und war sehr kalt, vor allem beim Eingang und auf den hinteren Plätzen. Dafür wurde man nach dem Verlassen des Gotteshauses belohnt, denn die Lustigen Adjuvanten empfingen Bischof Guib, die zahlreichen anwesenden Pfarrer sowie alle anderen Gottesdienstbesucher mit einem Ständchen und lockten viele weitere Zuhörer an. Um 12.30 Uhr führte der Festumzug durch die Stadt und endete beim Festzelt auf dem Hauptplatz. Dort nahmen wir gemeinsam das Mittagessen ein. Am Nachmittag präsentierten sich auf der Festbühne die anwesenden Gruppen mit Musik und Tanz, so auch wir! Am Abend spielten die „Lustigen Adjuvanten“ im Festzelt dann zum Tanz auf.

Dieses 29. Treffen fand jetzt genau 75 Jahre nach der Flucht statt und wurde gemeinsam mit der HOG Bistritz-Nösen veranstaltet. Von Freitag bis Sonntag fand ein breit gefächertes Programm mit Konzerten, Buchpräsentation, Ausstellungseröffnung u.v.m. statt.

Wir mussten leider schon weiter, denn am Sonntagmorgen wurden wir In Birk erwartet: Pfarrer Johann Zay feierte mit den zu Sächsisch-Regen gehörenden Gemeinden hier den Erntedankgottesdienst. Für die Kirchgänger der weiter entfernen Dörfer wie Weilau usw. waren Busse und Fahrgemeinschaften organisiert, sodass möglichst viele aus dem Gemeinden teilnehmen konnten. Einige Adjuvanten umrahmten den Gottesdienst bzw. den kurzen Umtrunk danach.

Dann fuhren wir im Konvoi nach Reen, denn Pfarrer Zay und seine „Schäfchen“ feiern ihr Erntedankfest traditionell in einem großen Gasthaus am Stadtrand weiter. Bei einem ausgiebigen Mittagsmahl hatten wir viel Zeit zum Plaudern mit den Gemeindegliedern. Wir bedankten uns für die großzügige Gastfreundschaft mit einem Konzert und einer Tanzvorführung.
Aber damit war der Tag noch nicht zu Ende: Wir bezogen im Hotel gleich nebenan unser Quartier und fuhren nach einer kurzen Pause zum Frischmachen nun mit dem Bus einige Kilometer hinaus aufs Land. Nach einem rund 15minütigen Spaziergang (der nicht gehen wollte oder konnte, durfte mit einem der beiden Pferdewägen fahren) erreichten wir eine Stîna mit einigen Kühen, Pferden, vielen wachsamen Hunden und natürlich sehr, sehr vielen Schafen. Hier bot sich ein wunderschöner Rundumblick auf die herbstliche Landschaft. Besonders beeindruckte uns aber die herzliche Gastfreundschaft, mit der wir empfangen wurden. Nach einem Begrüßungsschnaps tischte man uns unter einem Pavillon ein kaltes Buffet mit Schafkäse, Speck, Zakuska und noch mehr Köstlichkeiten auf. Sogar Kaffee und Nussstriezel gab es. Obwohl wir vom Mittagessen mehr als satt waren, hat es unter freiem Himmel und in der netten Gesellschaft wieder geschmeckt!

Wir kamen nun auch in den Genuss einer Extra-Showeinlage: Ein Fuchs spazierte ungefähr einen Kilometer entfernt gemächlich den Rand eines Kukuruzfeldes entlang… dann entdeckte ihn einer der Hütehunde und es folgt ein Spektakel: Nun sahen wir nämlich mit eigenen Augen, dass diese Hunde ihren Job sehr ernst nehmen – sie verjagten prompt den armen Fuchs! Wir bedankten uns für die Gastfreundschaft auf der Stîna und kehrten ins Hotel zurück. Dort verbrachten wir den Abend im Speisesaal und wieder durften wir uns über die Gesellschaft von Pfarrer Zay und anderen aus der Gemeinde freuen! Auch Frau Bürgermeister Maria Precup, welche schon den Erntedankgottesdienst mit uns gefeiert hatte, verbrachte wieder einige Stunden mit uns. Wir genossen den Abend mit Plaudern, Singen und Tanzen und feierten teilweise bis spät in die Nacht hinein. Danke für die herzliche Gastfreundschaft – diese Stunden in Birk, Reen und auf der Stîna werden uns immer in Erinnerung bleiben!

Dank gilt den Mitgliedern der Tanzgruppe, Dietmar für die Organisation und vor allem den Adjuvanten für den großartigen Einsatz!

 

 

Irene Kastner

 

Foto: Manfred Gusenbauer

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