Der Richttag der Siebenbürger Nachbarschaft Traun fand am Dreikönigstag 2015 im Volksheim Traun statt. Die Trachtenkapelle Traun „Siebenbürger“ sorgte unter der Leitung von Kapellmeister Karl Zehetner für die musikalische Umrahmung und hatte somit großen Anteil am Gelingen. Die Frauen der Nachbarschaft hatten wie alle Jahre wieder fleißig gebacken und Teller mit Kuchen und Keksen vorbereitet, mit welchen man sich während der folgenden zwei Stunden stärken konnte –dafür herzlichen Dank!
Nachbarvater Dietmar Lindert konnte neben den treuen Mitgliedern und Freunden des Vereines zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Bürgermeister Ing. Harald Seidl, Kulturstadtrat Mag. Johann Böhm, Ehrenobmann Kons. Dr. Fritz Frank und Landesverbandsobmann Kons. Manfred Schuller, welche später Grußworte an uns richteten. Zahlreiche weitere Ehrengäste wie Pfarrer Mag. Hannes Pitters, Vertreter von Stadt- und Gemeinderat und von befreundeten Vereinen waren ebenfalls zugegegen. Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit wurde unserer verstorbenen Mitglieder gedacht. Es folgten die Grußworte.
Die Berichte von Kassier Gottfried Roth und Rechnungsprüfer Andreas Lette sind stets kurz, dahinter versteckt sich jedoch viel Arbeit und der Nachbarvater sprach daher besonderen Dank für diese verantwortungsvolle Tätigkeit aus.
Die Obleute der Musik und der Siebenbürger Jugend haben traditionellerweise beide Stimmrecht im Ausschuss der Trauner Nachbarschaft und die Berichte der Obmänner sind daher Fixpunkte beim Richttag. Michael Schweitzer, Obmann der Trachtenkapelle, und Jugendobmann Stefan Roth erstaunten das Publikum wie in jedem Jahr aufgrund der vielen, vielen Aktivitäten ihrer jeweiligen Vereine – das freut uns, daher nur weiter so!
Nach einer 15 minütigen Pause folgte Punkt 8 der Tagesordnung – der stand unter dem Motto „Raus aus der Truhe – neue alte siebenbürgische Trachten- und andere Schätze“. Nachbarmutter Irene Kastner hatte in unseren „Schatztruhen“ gekramt und stellte einige der gefundenen Dinge ausführlich vor: Eine kleine Truhe ihrer Urgroßmutter aus Zendersch von 1874; eine prachtvolle Bettdecke aus Wermesch von 1904; einige unterschiedliche verschiedene „Kotzen“ bzw. „Zunder“, welche in Traun bei diversen Gottesdiensten noch regelmäßig getragen werden sowie eine wunderschöne Tracht mit Busenkittel aus Großschenk (Schenkung von Hildegard Göllner). Damit möchte die Nachbarmutter unser Augenmerk auf die vielen prachtvollen und kunstvoll gearbeiteten, manchmal auf den ersten Blick sogar unscheinbaren Dinge lenken, die – neben Malern, Schriftstellern, Komponisten, Forschern oder Persönlichkeiten wie Hermann Oberth – ebenso zu unserem wertvollen Kulturgut zählen wie unser Brauchtum und unser Dialekt.
Nachbarvater Dietmar Lindert ließ in seinem ausführlichen Bericht das vergangene und sehr ereignisreiche Jahr Revue passieren – Höhepunkte waren eindeutig der Fackelzug mit anschließender Kundgebung auf dem evangelischen Friedhof sowie „Kathrein & Wein“ mit der Temeschwarer Gastgruppe! Besonderen Dank sprach er dem Land Oberösterreich, der Stadt Traun und der evangelischen Kirchengemeinde sowie den vielen freiwilligen Helfern und Helferinnen aus sowie der Trachtenkapelle und der Jugend für die gute Zusammenarbeit aus.
Nach dem kurzen Bericht der Nachbarmutter Irene Kastner und dem Punkt „Allfälliges“ ging der Richttag mit dem gemeinsamen Singen des „Hoamatlands“ und des Siebenbürgenliedes zu Ende. Aber Halt: Nicht nur Musik gab es zu hören, es war zwischen den einzelnen Punkten wie jedes Jahr fleißig getanzt worden: Von der Siebenbürger Jugend und der „Alten Jugend“ und natürlich wieder von der Kindertanzgruppe unter der Leitung von Andrea Roth und Mag. Irmgard Hofmann, deren Auftritt man Höhepunkt des Richttags nennen darf.
Bericht Nachbarmutter Irene Kastner
Fotos Klaus Engler / Michael Engler