15 besonders verdiente Persönlichkeiten des oberösterreichischen Kulturlebens erhielten von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer am 26. April 2011 im Rahmen einer Feierstunde im Linzer Landhaus die Ernennungsdekrete zum Konsulenten der OÖ. Landesregierung überreicht.
Einer der Ausgezeichneten ist unser Nachbarvater Dietmar Lindert. Mit seinen 46 Lenzen ist er sicher einer der jüngsten „Konsulenten für Volksbildung und Heimatpflege“.
Diese hohe Auszeichnung ist der Lohn für das jahrzehntelange und fruchtbare Wirken im Dienste der siebenbürgischen Gemeinschaft.
Dietmar Lindert wurde am 5. Oktober 1964 in Linz geboren. Seine Eltern stammen aus Waltersdorf und sind bis heute in Nachbarschaft, Musikkapelle und Seniorentanzgruppe höchst aktiv. So war Dietmars Weg wohl vorgezeichnet. Ab dem Kindergartenalter war er schon in der Kindertanzgruppe aktiv und nahm an vielen Umzügen und Auftritten teil.
1978 trat er der Siebenbürger Jugend bei und übernahm dort schon bald wichtige Aufgaben im Vorstand, bis er 1984 schließlich Obmann wurde.
Im selben Jahr noch organisierte er den ersten Hilfstransport nach Siebenbürgen. Bis zur Revolution, und auch darüber hinaus, wurden diese Hilfstransporte jährlich durchgeführt und Bekleidung, Hygieneartikel, Spielsachen und vieles mehr wurde überbracht.
Diese alljährlichen Reisen dienten aber vor allem der Kontaktpflege. Land und Leute kennen lernen, an den Nöten der Menschen in der schweren Zeit unter kommunistischer Herrschaft teilzuhaben, Freundschaften zu schließen, dies alles war Dietmar immer wichtig.
1985 organisierte Dietmar die zweite Auftrittsreise der Siebenbürger Jugend nach Siebenbürgen (die erste fand bereits 1974 statt), an der auch die Trachtenkapelle Traun teilnahm. Unter schwierigen Bedingungen wurden mehrere Auftritte in verschiedenen sächsischen Dörfern absolviert.
Bei den beiden weiteren großen Auftrittsreisen nach Siebenbürgen, 1990 und 2001, war die Organisation dank des Regimewechsels schon etwas einfacher.
Der Jugendobmann hat gemäß den Statuten Sitz und Stimmrecht im Ausschuss der Siebenbürger Nachbarschaft Traun – dieser Aufgabe kam Dietmar stets gewissenhaft nach und brachte sich auch hier in all den Jahren immer mit neuen Ideen ein. Nach 12 Jahren legte Dietmar 1996 das Amt als Jugendobmann in jüngere Hände. In den folgenden Jahren wirkte er als Nachbarvater-Stellvertreter und stand der Jugend weiterhin jahrelang als Beirat mit Rat und Tat zur Seite.
Am 6. Jänner 2005 erfolgte schließlich ein Generationswechsel und Dietmar wurde neuer Nachbarvater.
Was unter seiner Führung alles geschehen ist, kann man kaum aufzählen. Neben den Reisen nach Siebenbürgen organisierte Dietmar unzählige andere Tagesfahrten, Ausflüge und Reisen. Die Maidult in Passau, das Siebenbürgertreffen in Dinkelsbühl und seit 1999 auch die Sachsentreffen in Siebenbürgen gehören seither zum Standardprogramm. Höhepunkte waren sicher die Teilnahme am Oktoberfestzug in München 1987, und die Auftrittsreisen nach Östersund/Schweden 1993, sowie in die USA und nach Kanada im Sommer 2000.
Auch als langjähriger Vortänzer der Jugend hat Dietmar Früchte geerntet, z.B. als die Siebenbürger Jugend in den 80ern beim Tanzwettbewerb beim Sachsentreffen in Dinkelsbühl mit dem „Schwedisch-Schottisch“ den ersten Preis errang.
Die Siebenbürger Jugend entwickelte sich unter der Führung von Dietmar stetig weiter, doch trotz Zeitgeist stand die Pflege der Traditionen an oberster Stelle.
Aus dem anfänglichen Krapfenbacken im Keller des Pfarrhauses entwickelte sich das beliebte Krautwickleressen – von damals 60 zu heute rund 400 Portionen. Zur Belebung des sonst öden Platzes in der Siebenbürgersiedlung wurde das Straßenfest eingeführt.