Bericht von Irene Kastner
Nachbarschaftsausflug
„Auf ins Berchtesgadener Land“ hieß es am 7. Oktober zeitig in der Früh – schon kurz nach 7 Uhr morgens fuhr ein vollbesetzter Autobus in Traun los. Auf dem Rastplatz Mondsee legten wir die traditionelle Frühstückspause ein – mit Blick auf den See und die schöne Herbstlandschaft genossen wir Kaffee, die schon traditionelle „Breite Klotsch“ der Nachbarmutter und diesmal neu auch eine Zwiebelhanklich aus Vollkornmehl, gebacken von Barbara: Gesund UND köstlich, Nachahmung wird empfohlen! Zur Stärkung des Immunsystems hatten Dietmar und Gottfried wie immer Hochprozentiges an Bord, das sie ebenfalls großzügig verteilten
Gestärkt langten wir also beim ersten Ziel an, der Enzianbrennerei Grassl in Berchtesgaden. Bei einer interessanten, kurzen Führung und dem folgenden informativen Film erfuhren wir alles, was man über den Familienbetrieb Grassl und seinen weitum bekannten Enzianschnaps wissen muss. Wir lernten aber auch, dass man Fruchtschnäpse generell vor dem Essen trinken soll, danach eher Kräuterschnäpse und -liköre, da dies für unseren Körper bekömmlicher sei. Im Alpenraum ist es ja eher üblich, den Schnaps nach dem Essen zu trinken, in Rumänien z.B. aber vorher. Wir hatten schon bald die Lösung für das Problem parat: Vorher Obstler, nachher Enzian!: Nach der Führung durften wir im Verkaufsraum verschiedenste Schnäpse und Liköre verkosten und es wurde fleißig eingekauft.
Weiter ging es in Zentrum von Berchtesgaden: Beim Friedhof erwartete uns eine flotte ältere Dame: Gut bei Fuß, trachtig gewandet und mit einem guten Mundwerk ausgestattet – also die ideale Person für den folgenden Stadtrundgang. Sie verriet uns unter Anderem, dass nur in Berchtesgaden Geborene auf dem schönen Friedhof begraben werden, Zugezogene haben keine Chance.
Nach dieser interessanten und kurzweiligen Führung durch die schöne kleine, von Bergen umrahmte Stadt begleitete die Dame uns noch zu unserem Gasthof, dem Bräustüberl und Hofbrauhaus Bankhammer. „Bräustüberl“ ist angesichts der 800 Sitzplätze, über die das Wirtshaus insgesamt verfügt, leicht untertrieben. Trotz der vielen anderen Gäste, Reisegruppen und Gesellschaften wurden wir äußerst rasch und freundlich bedient und die Chefin selbst sah immer wieder nach dem Rechten. Wir können das Bräustüberl daher wärmstens weiterempfehlen!
Satt und zufrieden bestiegen wir nun erneut den Bus und fuhren zum Königssee, dem Juwel des Berchtesgadener Landes, beschützt vom Watzmann und eingebettet in eine markante Landschaft. Vorbei an den schroffen und steilen Felsen und herbstlich verfärbten Wäldern fuhren wir mit dem Schiff zum berühmten Kirchlein St. Bartholomä. Ein Minifläschchen Schnaps vom Grassl, von Gabi Kopes vorsorglich für jeden eingepackt, verkürzte uns die Fahrzeit auf dem Schiff. Obwohl: Fad war uns eh nicht! Denn wie hier üblich, erklärte uns einer der Bootsleute auf äußerst humorvolle Art und Weise während der Hinfahrt über alles Wissenswerte rund um See und Umgebung auf. An der besonders dafür geeigneten Stelle stoppten die Bootsmotoren und nun demonstrierte er mittels Flügelhorn, wie das weltberühmte Echo funktioniert – wirklich erstaunlich! Beim Ziel, der Halbinsel mit der Kirche St. Bartholomä angekommen, genossen wir den Sonnenschein: Besichtigten das Kirchlein, gingen spazieren oder tranken einen Kaffee, dann war es wieder Zeit für die Rückfahrt.
In der Nähe der Schiffsanlegestelle bekamen wir in einer urigen Hütte zum Abendessen eine kalte Jause serviert und verbrachten zwei gemütliche Stunden – der perfekte Abschluss eines schönen Tages!
Danke an alle Mitreisenden für die schöne Gemeinschaft und an Gabriele Kopes dafür, dass sie wieder so einen tollen Ausflug organisiert hat!
Irene Kastner