Der jährliche Ausflug der Siebenbürger Nachbarschaft Traun fand am 12. Oktober statt und pünktlich um 7 Uhr früh fuhren zwei Busse mit rund 80 Personen los. Erstes Ziel war die Burgruine Aggstein in der Wachau, deren Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht.
Die Nachbarschaft bewirtete die Reisenden auf dem Parkplatz der Burg mit dem schon traditionellen zweiten Frühstück bestehend aus Kaffee, Klotsch und Striezel.
Danach erforschten wir die imposante Anlage, besichtigten Kapelle und Ausstellungen und genossen vor allem die prachtvolle Aussicht von der am Südufer der Donau gelegenen Burg. In der Nibelungenausstelllung wurde die Geschichte Siegfrieds dokumentiert und wir rätselten, wie es passieren konnte, dass sich die einst liebreizende Kriemhild zu einer bösen und verbitterten Frau verwandelte!
Von hoch droben ging es runter ins Tal, nämlich zur Donau. Wir setzten mit der Rollfähre nach Spitz über. Die Wolken machten allmählich der Sonne und einem strahlenden Blau Platz, gegen den starken Wind behalfen wir uns während der siebenminütigen Überfahrt mit einem Stamperl Schnaps.
Nun erkundeten wir auf eigene Faust Spitz. In diesem malerischen Ort wurden ja die berühmten „Mariandl“-Filme gedreht. Ein freundlicher Winzer ließ uns von seinen frisch geernteten Trauben kosten. Nach diesem Rundgang hatten wir alle schon Hunger und bestiegen wieder unsere Busse. Im Spitzer Graben wurden bereits zum Mittagessen erwartet. Leider hatten nicht alle Gäste – wie eigentlich versprochen – im Inneren des sehr schönen Gasthauses Platz und es mussten daher 20 Personen anstatt der vereinbarten 10 im Gastgarten essen. Die „Freiluftfanatiker“ wurden mit einem Schnapserl entschädigt, genossen den strahlenden Sonnenschein und den Blick auf die umliegenden Weingärten. Nach dem köstlichen Mittagsmahl war alles wieder gut und wir fuhren nach Dürnstein, wo 1192 König Richard Löwenherz – auf der Rückkehr von den Kreuzzügen – gefangen genommen wurde.
Die Wachau wurde bekanntlich zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und Dürnstein kann man getrost als deren Herz bezeichnen. In zwei Gruppen absolvierten wir einen geführten Stadtspaziergang, wo wir viel Interessantes aus der über 1000jährigen Geschichte Dürnsteins erfuhren. Vom Vorbeifahren kennt fast jeder den blauen Turm der Barockkirche – aus der Nähe sahen ihn viele zum ersten Mal!
Weiter ging es nach Krems zu Sandgrube 13. Diese Genossenschaft wird von rund 1300 Winzern beliefert und ist somit eine der größten Österreichs. Die Führung begann mit einem Rundgang durch den Schauweingarten, wo man gut die Unterschiede zwischen den einzelnen Traubensorten erkennen kann. Nach einem Glas Wein ging es im Hauptgebäude weiter: Wir spazierten über ein überdimensionales Luftbild der Region Krems, auf dem alle Weingärten verzeichnet sind, erforschten einen uralten Weinkeller mit wahren Schätzen, bekamen einen interessanten Film vorgeführt und vieles mehr… weitere Weinproben mit knusprigem Gebäck durften dabei auch nicht fehlen!
Zum Abschluss konnte man noch im angeschlossenen Laden Einkaufen und viele nutzten diese Möglichkeit.
Beeindruckt von der modernen Technik und der tollen Führung verließen wir die Sandgrube 13 zu unserer letzten Station dieser Tagesreise: Hermann Mittelbach aus Rohrendorf beliefert die Nachbarschaft schon seit Jahren mit seinen Weinen und nun kehrten wir in seinem Heurigen in der Rohrendorfer Kellergasse ein. Einer ausführlichen Weinverkostung mit dem Chef persönlich folgten eine köstliche Jause sowie einige Stunden beste Unterhaltung (danke unserem „Dr. Misch“, der sein Reiseakkordeon dabei hatte!) mit Singen und Tanzen.
Müde, aber wohlbehalten langten wir schließlich gegen 23 Uhr wieder in Traun an und ich bedanke mich herzlich bei Dietmar Lindert und Gabi Kopes für die Organisation dieses tollen Ausflugs!