Der Höhepunkt der „Tage der Kultur, Tage der Gemeinschaft“ hatte am letzten Septemberwochenende in Wels, der Patenstadt der Siebenbürger Sachsen, stattgefunden. Auf Initiative von Nachbarvater Dietmar Lindert war – wie bereits berichtet – nach dem Festumzug ein gemeinsames Foto der Trauner Gruppe angefertigt worden: Dieses Bild schmückt nun, 8 m lang und 1,40 m hoch, die bisher freie Seite unseres Probelokals, genannt „Der Tanzboden“. Das Foto ist farblich in Schwarz-weiß gehalten, um den Raum nicht zu erdrücken und zeigt 150 Personen in Tracht. Auf dem Bild vereint sind Nachbarschaft, Jugend, Trachtenkapelle, Adjuvanten, Kindertanzgruppe, Alte Jugend – Menschen aller Altersgruppen (von 3 bis 90 Jahren), mit allen möglichen Berufen und unterschiedlichen Interessen und Lebensanschauungen und dennoch sehr vielen Gemeinsamkeiten – unser siebenbürgisch-sächsische Hintergrund ist die stärkste! .Vor allem ist diese Fotografie aber ein Symbol: Gerade in den letzten Jahren schrumpft in ganz Oberösterreich ständig die Zahl der Nachbarschaften und die Mitglieder werden nicht gerade mehr. Um den Laden am Laufen zu halten, neue Mitglieder zu gewinnen usw. – und das gilt im Prinzip für jede Art von Verein – bedarf es weit größerer Anstrengungen als früher. Aber man soll nicht die Flinte vorschnell ins Korn werfen. Mit ein wenig Anstrengung kann man sogar heute noch Menschen motivieren. Einige Personen trugen zum ersten Mal in ihrem Leben die Tracht und sie fühlten sich wohl und waren stolz, sie tragen zu dürfen. Vor allem stärkte die gemeinsame Teilnahme am Festzug und das Foto unser Gemeinschaftsgefühl und wir konnten einige neue Mitglieder gewinnen! Das überdimensionale Bild ist als solches ein ganzes, jedoch kam es nur dank dieser 150 Personen zustande. Jede davon ist ein einzelner Baustein unserer Gemeinschaft und leistet – je nach persönlichen Möglichkeiten – einen wertvollen Beitrag zu unserem Vereinsleben und vor allem zur Wahrung unserer kulturellen Identität.
Viel unsichtbare Arbeit steckt dahinter: Die Vertrauensleute der Nachbarschaft waren von Haus zu Haus gegangen, um persönlich zum Heimattag und zur Mitwirkung beim Umzug und Foto einzuladen. Viele Trachten waren verborgt, ausgebessert, gewaschen und gebügelt worden, um dies zu möglichen.
Großer Dank ergeht daher an alle für ihre Mitwirkung sowie an unseren Fotografen Wolfgang Luif, der hier sein Können und sehr große Geduld bei der Bearbeitung bewiesen hat!
Dass man solch ein Werk nicht einfach an die Wand hängt und damit hat sich´s, ist klar: Daher lud die Nachbarschaft am 19. Dezember um 19 Uhr zur feierlichen Enthüllung ein, welche Sarah Lindert als jüngste Anwesende vornehmen durfte. Bei einem Glas Sekt und einem kleinem Imbiss wurde das Ergebnis begutachtet und – was am wichtigsten ist – die Gemeinschaft gepflegt!
Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte – ich bin mir sicher, dass es noch für viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte für Gesprächsstoff („weißt Du noch…“) und rege Diskussionen sorgen wird – so soll es ja auch sein!

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