Bericht von Nachbarmutter Irene Kastner:

Nachbarschaftausflug 2021

Der für September 2021 geplante Ausflug musste coronabedingt um ein Jahr verschoben werden – aber am 16. Oktober war es endlich soweit und um 7 Uhr früh stiegen 58 gut gelaunte Mitglieder der Siebenbürger Nachbarschaft in den Bus. Am Steuer ein alter Bekannter, denn der sympathische Brane von der Firma Welser hat uns schon bei vielen Ausflügen begleitet und chauffierte uns auch an diesem Wochenende freundlich und sicher. Erster Stopp: Die traditionelle Frühstückspause mit Kaffee, Hanklich und Kuchen – danke den Bäckerinnen!

Weiter ging es zu unserem Zielort. Dort führte unser erster Weg zum Wahrzeichen der steirischen Landeshauptstadt: Wir fuhren mit dem gläsernen Lift hinauf zum Uhrturm. Hier wurden wir von zwei Stadtführerinnen in Empfang genommen, mit welchen wir nun in den nächsten beiden Stunden ganz tief in die interessante Geschichte von Graz eintauchen konnten. Die Führung begann am Schlossberg mit seinen ausgedehnten Parkanlagen. Von hier aus hat man eine fantastische Aussicht auf die zweitgrößte Stadt Österreichs (ca. 291.000 Einwohner). Schön auch der Blick auf die historische Altstadt mit ihren roten Ziegeldächern, welche seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Vom Uhrturm fuhren einige mit dem Lift hinunter, die Mehrzahl ging die 260 Stufen zu Fuß und genoss dabei nochmals den schönen Ausblick und zwei ganz mutige nahmen die Rutsche. Am Fuße des Uhrturms wurde nun die Führung fortgesetzt und wir erkundeten die weitläufige Altstadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten. Der Grazer Dom, die Katharinenkirche mit dem Mausoleum, die Burg – heute Sitz der steirischen Landesregierung – mit der berühmten Doppelwendeltreppe, das Landhaus mit dem beeindruckenden Innenhof, die prächtigen Stadtpalais…es gab viel Schönes zu entdecken.

Bei der Weinstube Herzl Ganz endete der lehrreiche Stadtrundgang und Mittagessen – natürlich ein steirisches Backhendel, was sonst? –  stand auf dem Programm. Gestärkt gingen wir nun die wenigen Schritte zum nächsten Programmpunkt weiter:. Das Landeszeughaus ist nicht nur die größte historischen Waffenkammer der Welt, sondern auch eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Graz und das zu Recht. Auf den vier Stockwerken des 1642-1645 erbauten Gebäudes werden rund 32.000 Kriegsgeräte gelagert und ausgestellt: Helme und Harnische, Waffen und Rüstungen und auch diese Führung war wieder höchst interessant! Danach spazierten wir durch die schöne und sehr belebte Grazer Innenstadt zum Hotel, zentrumsnahe auf der anderen Seite der Mur gelegen. Dort hatten wir Zeit zum Ausruhen, ehe uns der Bus zum Abendessen bei einem Heurigen im Grazer Vorort Andritz brachte.

Nach einer köstlichen Brettljause packten unsere Musikanten ihre Instrumente aus und spielten auf. Auch die anderen Gäste des Heurigen waren davon angetan, besonders die Wirtsleute. Danke daher unseren Musikanten Ingrid & Karl, Dr. Misch, Michael und Ernst, ihr wart wieder eine großartige Bereicherung des Abends!

Die zentrale Lage des Hotels bot sich danach noch für einen Ausflug in die Stadt zwecks Schlummertrunk an, was etwa ein Drittel der Reisegruppe auch tat.

Am Sonntagmorgen fuhren wir nach dem Frühstück zu einem weiteren UNESO-Weltkulturerbe. Schloss Eggenberg gilt als die bedeutendste Barockanlage der Steiermark, seine Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. Zuerst konnten wir auf eigene Faust den weitläufigen Schlosspark erkunden, dann erhielten wir wieder eine äußerst interessante Schlossführung.  Besonders eindrucksvoll der Werdegang des Erbauers Hans Ulrich von Eggenberg– dieser entstammte einer wohlhabenden, aber nichtadeligen Bürgerfamilie und stieg dank seiner Fähigkeiten bis zum Gubernator des Kaisers auf und, stufenweise mehrmals geadelt, vom Bürgerlichen bis zum Fürsten – eine echte Erfolgsgeschichte und heute würde man dazu sagen, er war ein Self-made-Millionär.

Nun sagten wir dem schönen Schloss Eggenberg und dem Landschaftspark Adieu – die Reise ging Richtung Schilcherweinstrasse. In Bad Gams nahmen wir das Mittagessen ein und als letzter Höhepunkt stand im Wildbachtal noch eine Käse- und Weinverkostung auf dem Programm. Zwei Ehepaare – Biobauern und Jungwinzer –  servierten uns an liebevoll gedeckten  Tischen verschiedene Biokäsespezialitäten mit passenden Weinen. Völlig neue und interessante Aromen taten sich uns auf, einfach köstlich! Leider waren wir teilweise vom Mittagessen noch zu satt, um alle der servierten Kostproben zu schaffen. Dafür genossen wir das herrliche Wetter umso mehr: Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, darunter die gepflegten Weinberge, angenehme Temperaturen und nette Gesellschaft: Ein perfekter Ausklang für ein rundum gelungenes Wochenende.

Brane brachte uns sicher und wohlbehalten zurück nach Traun. Ganz großer Dank geht an Gabi Kopes, die wieder einen wunderschönen Ausflug organisiert hat und allen die, noch nie dort waren, legen wir ans Herz: Graz ist immer eine Reise wert!

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