Ein neues Jahr, ein neuer Frauenball – wie immer am 1. Samstag nach Ostern, also am 6. April 2013. Bereits am Vortag trafen sich um 16 h Mitglieder der „Alten Jugend“ sowie der Nachbarschaft zu den Vorbereitungen, denn es gab viel zu tun: Tische stellen, Getränke einkühlen und Bar einrichten, die Tombola aufbauen und vieles mehr. Eine schöne Dekoration ist uns auch immer sehr wichtig und dafür sind wir ja schon bekannt! Wir alle sind jedoch ein bestens eingespieltes Team und daher wurden diese Tätigkeiten in Windeseile erledigt – Vor Beginn der „Alten Jugend“ wollten wir alle noch ein wenig verschnaufen!
Wir hatten uns nämlich Gäste eingeladen und waren deshalb besonders pünktlich auf dem „Tanzboden“, um diese zu empfangen. Kurz nach 19.30 h waren sie auch schon da: Unsere deutschen Gäste, nämlich die Alzner Tanzgruppe aus Nürnberg!
Einige unserer Mitglieder haben Alzner Vorfahren; der Nachbarvater besitzt einen Hof in Alzen und verbringt seinen Sommerurlaub dort; bei unsren Fahrten zum Töpfermarkt nach Hermannstadt war Alzen stets Hauptquartier; bei praktisch jeder Siebenbürgenreise der Nachbarschaft wird ein Abstecher in das Dorf im Harbachtal gemacht; die Adjuvanten haben dort schon aufgespielt und die Jugend getanzt – die Beziehungen zwischen Traun und Alzen sind also vielfältig und auch ich selbst habe dort schon viele schöne Stunden verlebt!
Deshalb war es uns eine ganz besondere Freude, dass uns die Alzner Tanzgruppe besuchte! Wir empfingen sie mit einem Glas Sekt. Nach der ersten Begrüßung probte die „Alte Jugend“ rasch die für den Frauenball vorgesehenen Tänze. Anschließend tanzten wir gemeinsam mit unseren Gästen einige einfache Tänze wie den Siebenbürger Rheinländer, die Zigeunerpolka, die Sternpolka, den Familienwalzer usw.
Dann ging der gemütliche Teil los: Auf dem Tanzboden wurden Tische und Sessel aufgestellt und im Clubzimmer gab es ein Würstelbuffet: Frankfurter, Debreziner, Burenwurst, Weißwurst etc. stillten den Hunger, anschließend gab es noch einen Kuchen. (Dank an Hannes und Ilona, die sich um die Bewirtung gekümmert haben!) In den nun folgenden Stunden wurde eifrig getanzt und diskutiert und wir lernten unsere Gäste näher kennen.
Den Samstag nutzten die meisten zum Ausruhen, doch Dietmar und Gabi machten mit der Alzner Gruppe einen Ausflug nach Linz und zeigten ihnen die Sehenswürdigkeiten unserer schönen Landeshauptstadt.
Kurz nach 18.30 h eröffneten die Frauen mit ihren Jausenkörben den Frauenball: Der Saal im katholischen Pfarrheim Oedt war mit 230 Personen bis auf den letzten Platz belegt und ich danke unseren Gästen dafür, dass sie sich wirklich alle angemeldet und Tische rechtzeitig reserviert haben!
Die Nachbarmutter begrüßte die Ehrengäste und sprach wie immer einige einleitende Worte.
Der nun folgende Abend wurde von den „Lustigen Adjuvanten“ unter der Leitung vom Kapellmeister Karl Zehetner und (ab 21 h) vom bewährten Duo „Hans & Hermann“ musikalisch gestaltet. Bei der üblichen Jause bogen sich die Tische vor lauter Köstlichkeiten und beim Tanzen konnte man die zuvor genossene Bratwurst & Co. wieder ausschwitzen!
In den Musikpausen gab es wie üblich Tanzdarbietungen: Die Siebenbürger Jugend Traun zeigte den „Wolgaster“ und den „Treffner“ und erntete hier für die Hebefigur extra Applaus. Die „Alte Jugend“ hatte den Marschierbairisch, den Rosentanz und den drei Wochen zuvor beim Tanzseminar erlernten „Dreidans“ im Programm. Die Seniorentanzgruppe schließlich gab den „Rosenstock“ und die „Sünnros“ zum Besten: Tatsächlich ist es so, dass die Sünnros ein ziemlich langer und anstrengender, weil vom Anfang bis zum Ende gesprungener Tanz ist und von der Jugend erst ein einziges Mal in Traun öffentlich aufgeführt wurde, nämlich anlässlich eines Richttages vor mehreren Jahren. Die Seniorengruppe präsentierte die „Sünnros“ in einer Eigenversion nur mit Gehschritten und nach dem gelungenen Auftritt bedankte sich die Gruppe bei ihrer Tanzleiterin Hermi Alesi mit einem schönen Blumenstrauß für die bei den Tanzproben bewiesene Geduld – auch wir schließen uns an und sagen: Das war „Spitze“.
Ebenfallls Spitze und Hauptattraktion der Frauenballs war der Auftritt unserer lieben Gäste, der Alzner Tanzgruppe (mehrere ihrer Mitglieder stammen übrigens aus Mortesdorf im Kokelgebiet Nähe Mediasch, wie wir tags zuvor beim Kennenlernabend feststellen durften).
Unsere sympathischen Gäste mit ihrer Leiterin Heidi Mehburger führten den Reiftanz, den Nagelschmied und den Hanakskonter vor, drei schöne und anspruchsvolle Tänze! Vor allem der Reiftanz mit den vielen Figuren sorgte für Aufsehen. Erwähnenswert und erfreulich, dass die Alzner Tanzgruppe eine der wenigen in Deutschland mit „Livemusik“ ist – mit einem Akkordeonspieler anstelle eines Tonbandes. Unsere neuen Freunde bedankten sich bei uns mit einem tollen Geschenk für die Einladung – dieses werden wir in Ehren halten! Auch ein Korb mit Grammeln, evangelischem Speck, geräuchterten Würsten und fränkischem Wein war dabei – bei der nächsten Tanzprobe werden wir all das genießen und dabei auf Euch anstoßen!
Um 23 Uhr gab es noch eine weitere Überraschung, denn die „Saxon Line Dancers“ führten zwei Tänze auf und luden bei einem dritten das Publikum zum Mitmachen ein, was auch gerne angenommen wurde! Dank an Claudia Harrer, die die Tanzproben leitet!
Bei soviel Abwechslung verging der Abend wie im Flug. Alles klappte wie am Schnürchen und es herrschte den ganzen Abend eine tolle Atmosphäre! Um 2 Uhr beendete der Schlusskreis mit dem gemeinsamen Singen des Liedes „Wahre Freundschaft“ den offiziellen Teil, eine kleine Partie der Adjuvanten sorgte jedoch noch ein weiteres Stündchen für Tanzmusik, während die beiden Musiker Hans & Hermann ihre Instrumente abbauten.
Herzlichen Dank an unsere treuen Besucher und Besucherinnen! Riesengroßer Dank an die vielen Helfer und HelferInnen, die bei der Vorbereitung, beim Frauenball selbst und am nächsten Tag beim Aufräumen ganze Arbeit geleistet haben – ohne dieses schöne Miteinander wäre es diese tolle Veranstaltung nicht möglich gewesen! Auch die Adjuvanten, die Jugend, die Alte Jugend und die Seniorengruppe haben mit ihren Darbietungen dazu beigetragen.
Und besonderer Dank unseren lieben Gästen aus Deutschland: Wir sind mit Euch auf einer Wellenlänge und haben uns bestens mit Euch verstanden! Ihr wart eine Bereicherung und wir sind glücklich, dass Ihr da wart! Auf Wiedersehen im August – in Alzen!