Gruppenfoto bei der Gesangseinlage

1971 fand der erste Kulturaustausch der Föderation der Siebenbürger Sachsen (hieß damals auch noch nicht so!) statt und ist seit damals nicht mehr wegzudenken. In regelmäßigen Abständen besuchen sich Tanzgruppen und Musikkapellen aus Deutschland, Österreich, Kanada und den USA gegenseitig, lernen so ihre Landsleute und deren Lebensumstände auf der anderen Seite des Atlantiks kennen und schließen Freundschaften fürs Leben. Die Trachtenkapelle Traun „Siebenbürger“ und die Siebenbürger Jugend Traun durften im Jahr 2000 die Auftrittsreise in USA und Kanada absolvieren und diese schönen Tage werden mir – damals noch Mitglied der Jugend – wie den anderen Mitreisenden für immer in Erinnerung bleiben!

Nun war wieder eine Gruppe aus Kanada an der Reihe: Die „Transylvania Hofbräu Band“, gegründet 1951, und die 1949 ins Leben gerufene „Transylvania Tanzgruppe“. Am 4. Juli kam die Reisegruppe um ca. 17 Uhr bei uns in Traun an und die „Lustigen Adjuvanten“ empfingen unsere Gäste im Kirchengarten mit einem Ständchen. Nach einem Glas Sekt zur Begrüßung servierten wir ihnen typisch oberösterreichische Kost, nämlich Hascheeknödel, Grammelknödel und überbackene Speckknödel mit Sauerkraut. Während des Essens sorgten die Adjuvanten für Tischmusik. Anschließend wurden unsere Gäste auf Gastfamilien „aufgeteilt“ und alle hatten ausreichend Zeit, sich ausgiebig bekannt zu machen. Viele kannten sich ja schon von früher und freuten sich auf bekannte Gesichter, andere freundeten sich erst an.

Am nächsten Morgen stand ein Ausflug auf dem Programm. Mitglieder der Jugend begleiteten die Reisegruppe nach Spital am Phyrn in die Dr. Vogelgesang-Klamm, eine wildromantische Schlucht. Hier konnten sich unsere Gäste einen kleinen Eindruck von der schönen Landschaft unseres im Vergleich zur Provionz Ontario Kanada winzigen Bundeslandes verschaffen!
Am 5. Juli abends um 19.30 Uhr fand schließlich das lang erwartete Konzert beim evangelischen Gemeindezentrum statt: Leider nicht – wie geplant – im Pfarrgarten, denn kurz vorher machte ein schweres Unwetter dieses Vorhaben zunichte! So übersiedelten wir kurzerhand in den schönen neuen Saal. Die Trachtenkapelle spielte vorher noch für unsere Gäste aus Kanada auf, während sie gemeinsam mit ihren Gastfamilien das vorbereitete Abendessen einnahmen – die Siebenbürger Jugend hatte für alle gegrillt.
Um 19.30 Uhr begann das Konzert: Nachbarvater Kons. Dietmar Lindert konnte im bis auf den letzten Platz besetzten Gemeindesaal auch einige Ehrengäste begrüßen, darunter Bundsobmann Pfarrer Mag. Volker Petri, Ehrenobmann Kons. Dr. Fritz Frank und Landesverbandsobmann Kons. Manfred Schuller. John Werner, der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft in Kanada, eröffnete das Kulturprogramm mit seiner Begrüßung und einführenden Worten. Zum „Siebenbürger Marsch“ marschierte nun die Tanzgruppe in den Saal ein. Die „Transylvania Hofbräu Band“ unter der Leitung von Dirigent Jeremy Frim und die „Transylvania Tanzgruppe“ unterhielten uns in den folgenden zweieinhalb Stunden mit Tänzen, Gesangsdarbietungen und vielen schönen Musikstücken bestens und wurden dafür stürmisch bejubelt. In der Kapelle spielen neben Siebenbürger Sachsen auch Schweizer, Deutsche und Kanadier mit – unsere Trachtenkapelle oder die anderen siebenbürgischen Kapellen sind ja auch auf heimische Verstärkung angewiesen und Musik ist bekanntlich international. Es ist äußerst bemerkenswert, dass sich nach so vielen Jahren immer wieder Jugendliche finden – oft in 3. oder 4. Generation – und in der Tanzgruppe aktiv sind. Hochachtung! Unsere Freunde aus Kanada begeisterten uns und wir zollen ihnen gerne unseren Respekt!

Die Siebenbürger Jugend war beim Konzert geschlossen anwesend und hat nicht nur für die Gäste gegrillt, sondern kümmerte sich persönlich um die Jugendlichen aus Kanada. Einige kannten sich noch vom letzten Jugendlager. Wie es sich für junge Leute gehört, wurde in den Trauner Pubs noch die Nacht zum Tag gemacht und gemeinsam gefeiert.
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen, um 9 Uhr fuhr der Bus schon weiter nach Munderfing zur nächsten Station der Auftrittsreise. Der Besuch war leider nur kurz und wir hätten gerne alle noch länger Zeit gehabt, unsere Bekanntschaften zu vertiefen! Aber wir Sachsen sind alle eine große Familie, deshalb sagen wir: Auf Wiedersehen! Bis zum nächsten Mal Danke, dass Ihr da wart! Wir werden Euch in guter Erinnerung behalten!

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