Lehrreiches, Interessantes und Spannendes, Geselligkeit und jede Menge Spaß – das alles bot der diesjährige Nachbarschaftsausflug zum Chiemsee und nach Altötting.

 

Unser Herrgott hatte ein Einsehen und schenkte der Siebenbürger Nachbarschaft Traun zum diesjährigen Vereinsausflug nach vielen kalten und regnerischen Tagen nochmals Sonnenschein und klaren Himmel. Freilich war am 15.September bei der Abfahrt um 6 Uhr morgens noch nichts davon zusehen.

Außerdem hatte der Ausflug mit einer „Panne“ begonnen: Dem Busunternehmen war in der Nacht zuvor leider der 60er Bus eingegangen und unsere Teilnehmer waren jetzt auf einen 50er und einen 15er aufgeteilt, also leider nicht beisammen. Die wegen der frühen Abfahrt für den Bus geplante „Bordverpflegung“ fand nicht wie geplant statt, da wir ja aufgeteilt waren und der Ersatzbus eng und nicht so komfortabel. Die Fahrer gaben jedoch Gas und wir improvisierten einfach. Daher wurde schon vor halb Neun am Chiemsee die Jause ausgepackt und unsere Mitglieder wärmten sich mit Kaffee und Tee und genossen die Wachauer-Kipferl und Halbmonde, die Gabriele Kopes extra für diesen Tag gebacken hatte.

Punkt Neun gingen wir an Bord des Schiffes, dass uns von Prien zur Insel Herrenchiemsee brachte. Indessen gesellten sich bereits unsere beiden, in historische Kostüme gekleideten Führer, die uns  später durchs Schloss und die Landesausstellung führen sollten.

Kompetent und charmant brachten unsere Führer uns die Geschichte und das Leben von König Ludwig II. näher.

Auf Herrenchiemsee hatten wir nun bis zum Beginn der Führung genügend Zeit, um gemütlich zum Schloss zu spazieren. Natürlich Wer wollte, konnte auf eigene Faust zum Schloss gehen oder  eine Kutsche nehmen. Fast alle zogen es jedoch vor, den beiden Führern zu folgen, da diese auf dem Weg dahin die spannende und bewegte Geschichte der Insel erläuterten.

Am Ziel angekommen, besichtigen wir zunächst die pompösen Brunnen und großzügigen Gartenanlagen. Das Schloss, ein Nachbau des Schlosses in Versailles, sorgte für viele „Ah“s und „Oh“s – vor allem, als wir erfuhren, dass es von König Ludwig II. eigentlich nicht zum Wohnen erbaut worden war, sondern als Hommage an die von ihm verehrten französischen Könige Ludwig IVX., XV. und XVI. Er hat es in fast allen Details, bis hin zur Anordnung und Ausstattung der Räume sozusagen „abgekupfert“ und sich nur eine Woche pro Jahr hier aufgehalten. Wir bewunderten die unzähligen kunstvollen Details und pompösen Räume und vor allem das Herzstück, den weltberühmten Spiegelsaal.

Ludwig II. hatte das Schloss jedoch nicht vollenden können und in einem innen unfertigen Seitentrakt war die Bayrische Landesaustellung untergebracht, die den unglücklichen König zum Inhalt hatte. Hier erfuhren wir alles über sein tragisches Leben und die Zeit, in der er lebte.

Nach diesen interessanten Stunden verabschiedeten sich unsere Führer und wir traten wieder hinaus in den Sonnenschein und genossen eine kurze Wanderung vor dem Mittagessen. Im gediegenen Schlossrestaurant mit Blick auf die Insel Frauenchiemsee schmeckte das köstliche Essen königlich und wir tauschten unsere Eindrücke aus.

Ein Schiff brachte uns zurück nach Prien und wir fuhren nun zur zweiten Station unserer Reise, dem bekannten Wallfahrtsort Altötting. Papst Benedikt war seit seinem Amtsantritt bereits zweimal hier auf Besuch. Wir besuchten das Wallfahrtsmuseum und die Schatzkammer und wurde zur Einführung mit einen 15minüten Film über die Entwicklung der Wallfahrt aufs Thema eingestimmt.

Als Evangelische ist ja alles, was mit Wallfahrt, Reliquien etc. zu tun hat, ziemlich fremd. Erneut hatten wir zwei sympathische Führerinnen, die uns alles interessant und kurzweilig zu vermitteln wussten. In der Schatzkammer bewunderten wir neben den unzähligen, äußerst wertvollen sakralen Exponaten vor allem das Brautdiadem der Kaiserin Sissi. Abschließend blieb noch genügend Zeit, in der milden Abendsonne eine oder mehreren Kirchen im Zentrum zu besichtigen.

Mit dem Bus fuhren wird zur letzten Station des Ausflugs. Im Ortsgebiet von Braunau liegt das „Obergut“. Hier auf dem Hof der Obstbauernfamilie Ober nahmen wir das Abendessen, eine zünftige Brettljause ein. Die Schaubrennerei im Gewölbe lockte unsere Schnapsspezialisten an und wer wollte, konnte die zahlreichen Moste oder Schnäpse verkosten.

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