Bericht von Irene Kastner
„Vom Scheitel bis zur Sohle“ – Ausstellung beim 2. Trauner Krautfest!
Eine kleine Zwiebel (ca. 5 Deka) fein hacken, in etwas Öl anbraten. Dann kommen 75 Deka nicht zu fein gehobeltes Kraut dazu, gut anrösten, mit 2 Kaffeelöffel Zucker karamellisieren lassen, alles weiter kräftig durchrösten. 3 feingehackte Knoblauchzehen werden mit 5 Deka faschiertem Speck (wer will, kann auch den weißen nehmen) und 10 Deka Faschiertem angebraten, diese Masse und 2 EL Brösel kommen nun zum Kraut dazu. Nun alles gut durchmischen, mit gemahlenen Kümmel, Pfeffer und Majoran kräftig würzen und erst jetzt salzen, so bleibt das Kraut knackig. Nun die Fülle in Blätterteig einrollen, mit Ei bestreichen und bei 180 Grad ca. eine halbe Stunde goldbraun backen: Das ist kein Geheimnis, sondern das Rezept unseres Krautstrudels, der mit einem Kräuterdip serviert wurde und von dem beim 2. Trauner Krautfest am 17. September trotz Schlechtwetters alle 45 Stück verspeist wurden – außerdem noch 40 „Krautbialtschen“ (mit Kraut gefüllte Germteigtascherl), 40 l Krautsuppe und ca. 150 Portionen Kuchen!
Das dem Fest namengebende Kraut, in Siebenbürgen wie in Österreich der wichtigste Vitaminspender in der kalten Jahreszeit, diente beim 2.Trauner Krautfest im Steinhumergut auch als Dekoration und bei so viel Kraut sollte man meinen, wir können keines mehr sehen: Stimmt aber nicht, es schmeckt uns noch immer!
Aber halt – da war doch noch was Anderes: „Vom Scheitel bis zur Sohle“ lautet der Titel der Sonderausstellung anlässlich des 60jährigen Bestandsjubiläums der Siebenbürger Nachbarschaft, die bis ca. Ende November im Heimatmuseum Steinhumergut in Traun zu sehen ist und die breite Vielfalt unserer Trachtenlandschaften zeigt. Unsere Trachten gehören zu den schönsten auf der ganzen Welt und jedes Kleidungsstück ist ein kleines Kunstwerk. Barbara Kopes und Irene Kastner haben die Woche zuvor praktisch im Museum gewohnt und sowohl die Sonderausstellung wie auch die neugestaltete Dauerausstellung können sich sehen lassen! Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte durch Bürgermeister Ing. Rudolf Scharinger und Kulturreferent Sascha Lindenmaier und auch weitere Trauner Stadtpolitiker – darunter Bürgermeister i.R. Ing. Harald Seidl mit Gattin – zeigten sich beeindruckt und fühlten sich vor allem sehr wohl!
Die Nachbarmutter sprach einige einleitende Worte und dankte der Stadt Traun mit Bürgermeister Ing. Scharinger sowie Ing. Georg Sayer vom Heimatmuseum für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.
Leider spielte das Wetter ganz und gar nicht mit, denn es regnete den ganzen Tag. Wer uns kennt, weiß aber, dass wir uns davon nicht abhalten lassen. Es wurden Zelte aufgebaut und improvisiert, Tische vom Innenhof ins Museum verlegt. man rückte einfach enger zusammen und so war es trotzdem eine ganz tolle Veranstaltung! Die „Lustigen Adjuvanten“ sorgten für Stimmung und die Kindertanzgruppe und die Siebenbürger Jugend erhielten für ihre Auftritte großen Applaus.
Großer Dank geht an unsere trotz Schlechtwetters zahlreich erschienen Gäste sowie ans Küchenteam und die Alte Jugend, welche die Bewirtung und das Aufräumen nachher übernahm – binnen eineinhalb Stunden wurde im Steinhumergut abgebaut, aufgeräumt, alles ins evangelischen Pfarrheim transportiert und dort abgewaschen, verräumt usw. – das soll uns einmal jemand nachmachen! Nach getaner Arbeit ließen wir diesen schönen Tag bei gemütlichem Beisammensein bei Wein und Schmalzbroten und schließlich mit dem Lied „Wahre Freundschaft“ ausklingen.
Viele Bilder zur Veranstaltung finden Sie auf unserer Flickr-Seite:
Fotoserie 2. Trauner Krautfest